Ist eine leichte kognitive Beeinträchtigung reversibel?

Bei einigen Menschen kann eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) stabil bleiben oder sich sogar bessern und keine Anzeichen oder Symptome mehr zeigen.

Manchmal kann eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) reversibel sein, aber das hängt sehr stark von der Ursache ab.1

Zum Beispiel kann allein ein Wechsel der Medikamente ausreichen, um die Kognition zu verbessern, wenn die Ursache der MCI hormonelle Störungen sind oder eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente ist.2

Bei etwa 20 % der Personen mit MCI kehren die kognitiven Fähigkeiten in den Normalzustand zurück3 und bei 45 % der Personen bleibt die MCI stabil.4

Wenn die MCI Folge einer Kopfverletzung ist, die ein Hirnhämatom (Blutansammlung im Gehirn) verursacht, kann sich die Gedächtnisfunktion innerhalb weniger Wochen nach der Verletzung erholen, nachdem das Blut entfernt wurde.
Wenn eine Depression die Hauptursache für die MCI‑Symptome ist, muss eine wirksame Behandlung der Depression erfolgen, damit sich die Kognition verbessert.5,6

Wenn es dem Gehirn an Energie mangelt, weil es Glukose nicht mehr so gut verwerten kann wie früher, benötigt es eine andere Energiequelle. Diese könnte durch Ketone bereitgestellt werden. Dabei handelt es sich um Substanzen, die entstehen, wenn der Körper Fett zur Energiegewinnung abbaut.

Sprechen Sie mit einem Arzt, wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person Symptome einer MCI aufweist. Der Besuch eines Arztes ist wichtig, um die zugrunde liegende Ursache der MCI sowie die Anzeichen und Symptome zu klären, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten.3,5

Literatur

  1. Manly JJ, et al. Ann Neurol 2008;63:494–506
  2. Assaf G, Tanielian M. Postgrad Med J 2018;94:647–652
  3. Canevelli M, et al. JAMDA 2016;17:943–948
  4. Hu C, et al. Int Psychogeriatric 2017;29:1595–1608
  5. Alzheimer’s Society. Factsheet 470LP. 2015. Verfügbar unter:
    https://www.alzheimers.org.uk/sites/default/files/2019-09/470lp-what-is-mild-cognitive-impairment-mci-190521.pdf​
  6. ​Malek-Ahmadi M. Alzheimer Dis Assoc Disord 2016;30:324–330